Blindenführhunde

Der Mensch muss so geführt werden, dass das Gespann und Dritte im Straßenverkehr sicher sind.

Der HTC-Hohndorf ist durch den VdAK/VdEK (Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.) zur Abgabe von Hilfsmitteln nach § 126 SGB V zugelassen.
Meine Blindenführhunde werden entsprechend den Qualitätskriterien vom 19.05.1993 (veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 117 v. 29.6.1993 seite 5926ff. Anlage 3 ausgebildet.
Diesem hohen Qualitätsanspruch sehe ich mich verpflichtet.

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Grundsatz

Die seriöse Ausbildung von Blindenführhunden ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, die viel Einfühlungsvermögen gegenüber Mensch und Tier verlangt und einer gehörigen Portion Enthusiasmus bedarf.

Wer glaubt, damit das „große Geld“ zu verdienen, der irrt sich gewaltig.

Es bedarf eines verantwortungsvollen Gesamtkonzepts, das der anspruchvollen „Tätigkeitsbeschreibung“ eines BFH (Blindenführhundes) gerecht wird.

Das beginnt bereits bei der Zucht (Labrador und Dt. Schäferhunde werden im HTC-Hohndorf gezüchtet) und Auswahl der Welpen. Nur die wesensfesten und somit geeigneten aus der eigenen Zucht gehen in die Führhundausbildung.
Andere Rassen kaufe ich von seriösen Züchtern zu. Einen Ankauf von Massenzüchtern lehne ich konsequent ab, da diese Tiere sind aufgrund der entsprechenden unzulänglichen Haltungsbedingungen nicht so wesensfest und stabil , wie es für einen BFH unbedingt erforderlich ist.

Die Welpen, die bei mir das Licht der Welt erblicken, werden von Beginn an so geprägt und erzogen, dass sie sich zu selbstbewussten, wesenstarken Hunden entwickeln können. Das erfordert natürlich viel Zeit und Mühe. Für einen guten Züchter sollte das aber eine Selbstverständlichkeit sein.

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Philosophie

Eine umfassende Beratung meiner sehbehinderten und blinden Interessenten bzgl. Rasseauswahl, Antragsverfahren und artgerechte Hundehaltung überhaupt, ist für mich ganz wichtig.
Meiner Meinung nach darf es keinerlei Abstriche bezüglich der Auswahl, Eignung, Ausbildung und Nachbetreuung von Blindenführhunden geben.
Eine qualitativ sehr anspruchsvolle, transparente Arbeit ist zu leisten, die den Qualitätskriterien der Krankenkassen und den Richtlinien des Deutschen Blinden - u. Sehbehindertenverbandes gerecht wird.
Über eine begleitende Nachbetreuung und ständigen individuellen Kontakt ist die Funktionsfähigkeit des künftigen Gespanns abzusichern.

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Arbeitsweise

Im Mittelpunkt meiner Arbeit mit den Blindenführhunden steht die Steigerung der Mobilität und der Lebensqualität blinder und sehbehinderter Menschen durch den sehr gut ausgebildeten Führhund.
Die von mir gearbeiteten Hunde beherrschen bis zu 45 Hörzeichen, wobei diese den individuellen Bedürfnissen des zukünftigen Besitzers jederzeit angepasst werden können.

Meine Hunde werden von mir unter Dunkelbrille gearbeitet und müssen sich 3 schulinternen Prüfungen unterziehen, die ebenfalls teilweise unter Dunkelbrille absolviert werden.
Ein anderer Trainer und ein neutraler, unabhängiger , erfahrener Blindenführhundhalter testet anschließend die Hunde ein weiteres Mal.
Erst dann gehen die von mir ausgebildeten BFH in die Einarbeitung, die eine Woche in meiner Schule und 2 Wochen am Wohnort des zukünftigen Führhundhalters stattfindet.
Einführungen in die Fütterung und Pflege des Hundes sind ebenso Inhalt dieser Einarbeitung wie die Ausbildung in der Wohnungshaltung und in der Gehorsamsarbeit.

Den Abschluss des gesamten Ausbildungskomplexes bildet dann die Gespannprüfung, die von einem unabhängigen Prüfer abgenommen wird.

Ein gut ausgebildeter Blindenführhund bedeutet für den blinden Menschen mehr Lebensqualität, mehr Sicherheit im Straßenverkehr, bessere und stressfreiere Umweltorientierung und einen sehr hohen emotionalen Wert als Partner und wichtiges Bindeglied zur Außenwelt. Denn ein Führhund baut auch Barrieren zwischen sehenden und sehbehinderten Menschen in hohem Maße ab.

Gern informiere ich sowohl umfassend allgemein als auch im individuellen Einzelgespräch über meine Erfahrungen in der Arbeit mit den Blindenführhunden.

Dabei ist auch ein praxisnaher,informativer Meinungsaustausch mit meinen Blindenführhundhaltern möglich. Theoretische Informationen werden in diesen Veranstaltungen auch mit der praktischen Führarbeit mit einem meiner ausgebildeten Hunde gekoppelt, so daß man das Gefühl ,"sich von einem Hund führen zu lassen", ganz individuell testen kann.

Denn ein Blindenführhund ist ein ganz individuell auf den Führhundhalter zugeschnittenes Hilfsmittel mit Leib und Seele. Dieses gemeinsame Leben und Arbeiten bedarf gründlichster und intensivster Vorbereitung und Aufklärung seitens der Führhundschulen bereits in der Planungsphase.